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Plattenkiste Mai 2025

Jan 0
geschätzte Lesedauer: 5 Minuten

Ein Monat voller Musik. Auch wenn die Plattenkiste Mai 2025 erst mal etwas schlank erscheint, werdet ihr beim Lesen merken, dass ich mich vielleicht doch etwas übernommen habe.

Außerhalb des Monats

Was hat den Mai ausgemacht? Ich bin wieder mehr mit dem Fahrrad unterwegs, was mir die Möglichkeit gibt, unterwegs Musik zu hören. Bitte nicht falsch verstehen, ich fahre weit abseits von Straßen und bin eigentlich 95% der Zeit allein. Natürlich brauche ich da Musik, die mich antreibt. Aber davon habe ich genug. Schließlich ist mein Ordner mit nicht gehörter Musik 44GB groß. Und das ist nur die Musik, die ich schon vorsortiert habe. Da liegen aber noch mal gut 110GB herum, wo ich mir überlegen will, ob ich da reinhören möchte. Und deshalb ist Radfahren gut. Ich höre Alben, manchmal bin ich positiv überrascht, mal weiß ich schon nach 2-3 Titeln, dass ich kein Freund davon werde.

Platte des Monats

Mikkel Rev - Journey Beyond

Mikkel Rev – Journey Beyond

Letztens habe ich auf Threads einen Post gelesen, dass jemand gar nicht hinterher kommt, weil er so viel gute neue Musik entdeckt. Ich war neugierig, weil ich finde auch viel neue Musik, aber das Prädikat „gut“ bekommen davon nur wenige. Ich bekam ein paar Alben auf Bandcamp genannt und hörte rein. In der Tat, anders, modern, manche etwas amateurhaft. Aber das ist Bandcamp nun mal. Also fing ich an selbst zu stöbern und kam bei A Strangely Isolated Place vorbei.

Das Label ist mir nicht unbekannt, da ich es zwangsläufig mit Ulrich Schnauss verbinde. Und ich sah, dass bald ein neues Album von Mikkel Rev erscheint. Ich wollte einfach nur reinhören und meine Hand rutschte weg und klickte. Ich hatte mich zur Listening Party angemeldet. Zum Glück hatte ich an dem Abend Zeit und hörte mit Leuten aus der ganzen Welt das Album Journey Beyond an.

Es beginnt schön ruhig, meditativ. Dann nimmt es langsam Fahrt auf, aber trotzdem ruhig. So ungefähr, wie die ersten beiden Alben von Biosphere. So entwickelte sich das Album langsam zu einem Trance-Album. Ryan streute zwischendurch die Info ein, dass das Material noch für ein zweites Album gereicht hätte, mit noch mehr Trance-Content. Hätte ich gern gehört. Also musste das Album mit in meine Sammlung. Bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung hätte ich es für 1 USD haben können.

Ich schaute durch die Historie von ASIP. Arovane, Markus Guentner, Christian Kleine… ich machte eine Hochrechnung. Entweder ich kaufe die Alben, die mich interessieren für 60 USD oder kaufe für 113 USD den gesamten Katalog. Da mir ohnehin am Morgen etwas ruhige Musik fehlt, schlug ich zu. Einhundertelf Veröffentlichungen lud ich am nächsten Tag herunter und bin seither am Entdecken.

JakoJako - Tét 41

JakoJako – Tét 41

Ist es gut, wenn eine Künstlerin schnell nach ihren ersten Veröffentlichungen zu einem großen Label wechselt? Früher war es ein Kriterium, dass der Ausverkauf bevorstand. Aber JakoJako hat die Umstellung gut gemeistert. Es blieb bei einem konzentrierten Release-Zyklus. Und jetzt steht ihr erstes Album Tét, das auf Mute erscheint, in den Regalen. Es ist inspiriert von einem Festival in Vietnam.

Und damit schon zum Album. Es fängt genau an, wie ich mir das für ein Festival in Vietnam vorstelle. Ein Soundgewimmel, als traditionellen Geräuschen, Hupen, Motorrädern, Menschenstimmen. Die verklingen irgendwann und JakoJako lässt ihre Modulars laufen. Und am Ende kehren wir an den Anfang zurück.

Es ist ein geschlossener Kreis, der sich nicht traut, auszubrechen. Ich vermisse den Soundteppich oder einzelne Geräuschfetzen, die mit dem Modular verwoben werden. So ist es der Gang auf ein Festival, alles ausblenden und dann wieder gehen. Das Album ist stimmig, keine Frage, aber macht sich die Field Recordings etwas einfach, indem sie wie ein Pass-partout um die Musik herum liegen.

Jamie xx - In Waves

Jamie xx – In Waves

Von Zeit zu Zeit lasse ich mich treiben und höre wild in irgendwelche Alben rein. Vielleicht, weil mir das Cover gefällt. Und so stieß ich kürzlich auf Jamie xx und sein Album In Colour. Ich traute meinen Ohren nicht – war das nicht der Song, der jedes mal bei Beats per minut am Anfang läuft? Und wenn mir ein Album auf Anhieb so gut gefällt, bin ich skeptisch, was den Nachfolger angeht. Soll ich reinhören oder nicht? Das Risiko ist ja schon hoch, dass ich mit dem Nachfolger gar nicht mehr klarkomme. Vor allen Dingen, wenn zwischen Vorgänger und dem aktuellen Album 10 Jahre liegen.

Trotzdem gab ich In Waves eine Chance, zumal das Album Anfang diesen Jahres noch mal als Deluxe Edition mit 17 Titeln aufgelegt wurde. Und ich wurde nicht enttäuscht. Es war nicht alter Wein in neuen Schläuchen, aber eine mitreißende Mischung aus UK Garage und House. Also reihte sich die Scheibe gut ein.

Merv - Strain EP

Merv – Strain EP

Letzten Monat hatte ich berichtet, dass ich mir alle offenen Releases von Lempuyang geholt habe, die noch in meiner Sammlung fehlten. Unter anderen war da auch die Strain EP von Merv mit dabei, die zu dem Zeitpunkt noch ein Pre-Release war.

Wir wissen ja, dass Lempuyang im Bereich des deepen und/oder dub-orientierten Techno unterwegs ist. Ich muss sagen, dass die Strain EP erstaunlich viel Druck für eine Lempuyang aufbaut. Natürlich sind da jede Menge Echos, aber die Fülle und die Dichte der Sounds sind wie eine riesige Welle, die alles vor sich her schiebt. Wobei das auch nur den ersten Track Sliver betrifft, der Rest kommt ruhig daher und führt das mitgerissene Sediment mit sich.

Auf den ersten Blick mögen drei Titel etwas wenig erscheinen, aber trotzdem kommt die EP auf 27 Minuten Spielzeit. Auch wenn ich die EP blind gekauft habe, bereue ich den Kauf überhaupt nicht. Lempuyang ist dazu eine sichere Bank.

Brendon Moeller - ECHO LTD 012 EP

Brendon Moeller – ECHO LTD 012 EP

Echo Ltd – das Label, was ich schon fast vergessen hatte. Die Echo Ltd Nummer 1 hatte ich mir damals geholt und war begeistert. Mittlerweile ist das Label bei Echo Ltd 012 angekommen und hat sich Brendon Moeller geangelt, um Echos zu erkunden. Die Echo Ltd 012 gibt es auf blauem Vinyl und deshalb verband ich das Schöne mit dem Nützlichen und bestellte mir die Platte.

Sie kommt auf den Plattenteller, der eigentlich immer mit 33 RPM läuft. Ja, das gab einen schönen verschlurften LoFi Dub und deswegen ließ ich das so. Bis ich auf IG sah, dass Brendon Moeller ein Reel teilte, wo die Platte verdächtig schnell drehte. Sollte die wirklich auf 45 RPM? Auf jeden Fall und plötzlich klang das auch nicht mehr so LoFi. Der Nachteil war jetzt nur, dass die Stücke viel zu schnell zu Ende waren.

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